Nofretete

Kunst, Schönheit, Wissenschaft, Historie

Nofretete ist kein Name, sondern ein altägyptischer Satz, der besagte: 

„Die schöne Frau ist gekommen”. Sie war eine Prinzessin aus dem fernen indogermanischen Königreich Mitanni, sie wurde die Gattin von Pharao Amenophis IV.

 

Nofretete kam nicht allein nach Ägypten – wie bei Prinzessinnen üblich, nahm sie Lieblingszofen, Musiker, Heilkundige, Astronomen mit. 

Sie brachte den Monotheismus nach Ägypten - damit begann ein kultischer Umbruch, allerdings von nur kurzer Dauer in Ägypten. Aber durch Moses mit unglaublichen langfristigen Auswirkungen! Sie brachte auch das heliozentrische Weltbild nach Ägypten. Der Sonnengesang ihres Gatten Echnaton und der Psalm 104 sind auffällig ähnlich. Darauf hat der berühmte Heidelberger Ägyptologe Jan Assmann hingewiesen. Professor Assmann baut dabei auf die religionswissenschaftlichen Studien von Sigmund Freud auf.

 

Pharao Amenophis IV. wurde Monotheist und ein Verehrer der Sonne (Aton), er gab sich den Namen Echn’Aton – heutige Schreibweise in einem Wort: Echnaton.

Echnaton  

Eine neue Hauptstadt (Achet’Aton) wurde gar eigens errichtet!

Aton war ein internationaler Gott, er liebte alle Völker - da ja die Sonne für alle Völker scheint. 
Der Gott Aton wurde als Sonne dargestellt.

 
Zur krank wirkenden Bildhauerkunst in Achet’Aton muß folgende These aufgezeigt werden: danach seien etwa der Schmerbauch und die breiten Hüften des jungen Pharao und die Schädeldeformation der Nofretete keine naturalistische oder karikaturhaft übertriebene Darstellung von körperlichen Anomalien gewesen, sondern hieroglyphenwertige Messages, so wie ja auch der Widderkopf des Gottes Chnum keineswegs ein Hinweis auf eine organische Mißbildung war, sondern eine symbolische, versteckte Message für weit fortgeschrittene Hieroglyphenkundige einer bestimmten Tempelschule. 
Echnaton wollte Vater und Mutter für seine Untertanen sein, er wollte sich nicht auf eine religiöse männliche Rolle festlegen. 

Joseph II.

Ein umstrittener Monarch.
Er hatte viele Freunde und (freilich nur versteckte) Feinde. Er führte viele Reformen ein, dieses Programm wurde später als „Josephinismus“ bezeichnet. Manches wurde nach seinem Tode beibehalten, manches wurde rückgängig gemacht.

Es kam  zur inneren politischen Spaltung des Hauses Habsburg in zwei Linien: die Josephinische Linie und die nach Kaiser Franz (+ 1835) benannte Franziseische Linie.
 

Der 1830 geborene Thronfolger bekam den Auftrag, diese beiden Linien wieder zu versöhnen, in die Wiege gelegt; sein Taufname war Franz Joseph 













 Kaiserin Elisabeth und Graf Andrássy 

Ein komplexes politisches Thema, bei dem es nicht um die Romanze eines adeligen Backfisches geht (Elisabeth wurde mit 16 Kaiserin!) sondern um die gefährliche Zwangsmagyarisierung vieler slawischer Gebiete (Slowakei, Kroatien) in Großungarn, wodurch Österreich leider in Konflikt mit dem Zaren kam, der von den österreichischen Slawen als Schutzherr angerufen wurde. Österreich und Russland kamen langsam auf Kriegskurs. 
Die Lunte des Weltkriegs wurde in Ungarn gelegt. 
Vor der brutalen Zwangsmagyarisierung (plötzlich konnte jemand nur mehr eine Lehre besuchen, wenn er die ungarischsprachige Hauptschule absolviert hatte) waren Rußland und Österreich befreundet. 
So rücksichtslos nationalistisch wie die Ungarn mit ihrer Magyarisierungspolitik hatten sich die Österreicher gegenüber den Slawen (etwa in Prag oder Brünn) nie benommen – slowakische oder kroatische Familien standen nun in Ungarn vor der Wahl, ihre Söhne in die ungarische Volks- und dann Hauptschule zu geben, oder ihren Söhnen zuzumuten, Hilfsarbeiter (Erntehelfer) zu werden. 
Nun gab es aber aufgrund der Zwangsmagyarisierung einen Konfliktherd zwischen Österreich und Rußland. 


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Hier in diesem Kapitel "Historie" wollen wir auch näher auf die Geschichte unserer Verbindung eingehen: 

Die Geschichte der Raetia

Die Geschichte des Wiener Akademischen Corps Raetia zu schreiben, ist sehr interessant, aber teilweise schwierig, da alte maschingeschriebene Blätter stellenweise vergilbten und manche Namen leider schwer zu entziffern sind, da auch die Anschlagstärke beim Schreiben stellenweise sehr schwach war.
 
Unser Corps wurde am 22.5.1912 als "Deutsche wissenschaftliche Vereinigung Raetia" gegründet, die aus der "Lese- und Redehalle deutscher Studenten in Wien" hervorgegangen war.
Es waren 9 Gründungsburschen. Da alles Burschen waren, gab es bei der Gründung noch kein Fuchsenband.
Die Farben des Burschenbandes waren altgold - pfauenblau - elfenbeinweiß
Dazu pfauenblaue Samtkappen und zwar Schlappmützen, im Sommersemester fakultativ weiße Seidenstürmer.
Die Raetia entwickelte sich bis zum Kriegsausbruch gut, sie hatte zu Beginn des SS 1914
10 aktive Burschen, 2 Brandfüchse sowie 8 Füchse.
Es wurde auf strengste Einhaltung der Formen geachtet.
Zum Couleur wurde die Couleurblume getragen: die Raeternelke war eine rosa Nelke mit orange Streifen. Zu Stiftungsfesten und anderen festlichen Kneipen war für alle Raeter, welche nicht in Wichs waren, der Frack strenge Vorschrift.

Die Raetia hatte damals, um ihren Namen "Deutsche wissenschaftliche Vereinigung" zu rechtfertigen, es allen ihren aktiven Mitgliedern zur Pflicht gemacht, einmal im Semester einen Vortrag zu halten, der nicht aus ihrem Studienfach entnommen war.

Dieser erfolgreiche Ausbau der Raetia wurde durch den Ausbruch des Weltkrieges unterbrochen.
Am 7. August 1914 fand die Abschlußkneipe für die zu den Waffen gerufenen Raeter, gleichzeitig als Bekenntnis der Raetia zum bedrängten Vaterland und zu den schwarz-gelben Farben statt.
Ein Treuetelegramm wurde an den Kaiser abgesandt und die feierliche Zeremonie des Landesvaters bildete den Abschluß der Kneipe.
Auf dieser Abschlußkneipe wurde beschlossen, die Raetia trotz Kriegsausbruch nicht zu suspendieren, sondern mit allen Mitteln zu trachten, sie als aktive Corporation zu halten.
So wurden alte Herren reaktiviert - und Soldaten (Studenten) die auf Fronturlaub in Wien waren nahmen an den Kneipen und dem sonstigen Verbindungsgeschehen (Convente) teil. Auch waren einige Soldaten (Studenten) in der wiener Garnison stationiert. Es gelang tatsächlich, die Verbindung vor der Suspendierung zu retten und der Betrieb konnte während des ganzen Krieges aktiv gehalten werden.
1918 wurde der Name in "Wiener akademisches Corps Raetia" geändert.

Zu dieser Zeit begannen Raeter, den Kontakt mit befreundeten Märkern zu intensivieren und immer mehr zu institutionalisieren - es mußte die Form eingehalten werden, damals herrschten strenge Sitten auf der Universität und bei den Korporationen gab (und gibt) es genau festgelegte Grußformeln - und bald kam es zum offiziell beschlossenen Grußcomment zwischen den beiden Korporationen. Nun arbeiteten Mitglieder von zwei akademischen Corps zusammen.
Die Märker stellten ihren a.CB Ludwig zur Verfügung, um Raetia zu ermöglichen, ein perfektes Corps unter Beachtung aller Facetten der ausgeklügelten Tradition zu werden; eine sehr alte Tradition - die Tradition der Akademischen Corps - wurde von Raetia recipiert. Diesem Märker wurde für diese seine Tätigkeit dann unser Band verliehen.
Raeter und Märker gründeten dann 1920 den Wiener Senioren Convent. Der Name bedeutet, daß die Senioren (Obmänner) der beiden Verbindungen einen Convent bildeten.
Für alle interessierten Leser, die es nicht wissen: "Senioren" waren Mitte Zwanzig !
1926 trat auch das Corps Franconia dem Wiener Senioren Convent bei.

Die folgenden Jahre brachten dem Corps Raetia die corpsstudentischen Prinzipien zur maßgeblichen Entwicklung. Diese uralten corpsstudentischen Prinzipien aus der Zeit des Josephinismus forderten Abkehr von allen politischen Parteien (da es zur Zeit der Entstehung der Corps zu Zeiten Friedrichs des Großen beziehungsweise des österreichischen Josephinismus keine Parteien gab; die Corpsidee ist älter als die viel später gegründeten politischen Parteien) und wünschte die Freiheit der Universitäten und der Studenten von jedweder parteipolitischer Abhängigkeit und jedwedem religiösem Zwang auf Forschung und Lehre.

Dies in klarer Abgrenzung zu der später (nach 1815) gegründeten Burschenschaft mit ihren politischen Ideen und dem nach 1848 gegründeten CV mit seinen religiösen Zielen.

Corps wollten die reine Forschung ohne Einfluß durch Religion oder Politik.
Ein hehrer Gedanke - man denke an das alte Sezierverbot der Kirche, das durch die alten Universitäten überwunden wurde oder man denke an Präferenzen bei Bestellung von Professoren  durch die Politik.  Ein ewiger Kampf von Forschung und Lehre um Unabhängigkeit - immer wenn man glaubt gewonnen zu haben, kommt ein neuer Angriff aus bislang unbekannter Richtung.
Raetia erzog und erzieht ihre Studenten seit Beginn zu absoluter Ehrenhaftigkeit sowie zu Verantwortungsbewußtsein. Dies läßt sich nicht mit kurzen Worten beschreiben - ein jahrelanger Prozeß der Erziehung!
Schon bei der Aufnahme werden strenge Kriterien angelegt - dann die zweisemestrige Fuchsenzeit und dann die Burschenprüfung. Daneben sieht der Student laufend das Vorbild der Chargen und anderer aktiver Burschen und Alter Herren, er lernt sehr bald Verantwortung zu übernehmen und vor einer Corona frei zu reden.

Die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg war die Goldene Zeit der Raetia (und eigentlich aller Studentenverbindungen)

Der Krieg kündigte sich schon bald an. Der Spanische Bürgerkrieg (der erste echte Stellvertreterkrieg zwischen Militärmächten und der erste Bewegungskrieg mit schnellen Panzern und Kampfflugzeugen) warf seit 1936 seinen Schatten voraus.

1938 wurden sämtliche Studentenverbindungen (vom katholischen CV bis zu den Burschenschaften) aufgelöst, da der totalitäre Staat keine Studentenvereine neben dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund duldete.

Raetia schuf das Amt des Ehrenseniors - es war ein Einmannbetrieb

Der Ehrensenior Dr. Norbert Bettelheim sammelte nach dem Krieg in mühsamer Arbeit die Adressen vieler Raeter, von denen einige die Adressen von weiteren Raetern wußten - und so kam es am 10. April 1946 zur Wiedergründung zumindest des Corps-Philister Verbandes, und 1948 kam es dann zum Wiederaufleben eines regelmäßigen Couleurbetriebes. 

Die Universitäten